Despoten, Diktaturen und der ewige Kampf gegen die Evolution
Despoten, Diktaturen und autoritäre Regime stehen vor einem fundamentalen Problem: Es werden immer wieder Menschen geboren. Menschen, die rein und unvorbelastet auf die Welt kommen. Sie wachsen heran und durchleben die Phase der Pubertät – und unter ihnen sind diejenigen, die ich den **Homo Conscientius** nenne. Diese Individuen tragen in sich ein tief verwurzeltes Bewusstsein für Gerechtigkeit und einen Instinkt für den richtigen Weg. Dieses Wissen ist nicht explizit normiert oder gerichtet, es ist vielmehr individuell, selbstbewusst und frei von äußeren Zwängen. Es ist ein inneres Leuchten, das stark und klar in jedem von ihnen brennt.
Für autoritäre Regime ist dies eine Bedrohung. Immer wieder müssen solche Menschen kontrolliert, überwacht und unterdrückt werden. Auch in China, wo die staatliche Kontrolle so umfassend ist wie nirgendwo sonst, bleibt der Drang der Menschen nach Freiheit und Unabhängigkeit ungebrochen. Es ist offensichtlich: Despoten und Diktaturen stehen in einem ewigen Konflikt mit der menschlichen Evolution.
Das ist ein aussichtsloser Kampf.
Nicht aussichtslos für die Mächtigen, wenn es darum geht, ihre Macht kurzfristig zu sichern, ihren Reichtum zu mehren und ihre Kontrolle auszubauen – das gelingt ihnen oft. Aber im Verlauf der Jahrhunderte wird es immer schwieriger. Die Geschichte zeigt uns, dass große Katastrophen, wie die beiden Weltkriege, oft von den Mächtigen selbst herbeigeführt werden und am Ende zu einem Rückschritt ihrer Macht führen. Aus den Trümmern solcher Katastrophen erheben sich Menschen mit einem neuen Bewusstsein. Teile des Homo Conscientius treten hervor, errichten die Vereinten Nationen, verfassen die Menschenrechte und schaffen Institutionen, die eine friedlichere Welt ermöglichen.
Von dieser Welt profitieren letztlich auch die Mächtigen und ihre Vertreter des Homo Sapiens, die es wieder schaffen, sich zurück an die Spitze zu kämpfen. Dank ihrer zahlenmäßigen Mehrheit und dank neuer Tricks, wie uns Beispiele aus der heutigen Zeit zeigen. Der Aufstieg von Menschen wie Putin ist ein Beweis dafür, dass die Methoden der Machtsicherung immer raffinierter werden. Putin hat gezeigt, dass die alten Strategien neu verpackt und angepasst werden können, um die Herrschaft des Homo Sapiens zu zementieren.
Doch ich habe den Eindruck, dass dies der letzte Versuch ist, ein zurückweichendes System aufrechtzuerhalten. Die Evolution macht keinen Halt – der Homo Conscientius ist auf dem Vormarsch. Der Drang der Menschen nach individueller Freiheit, nach Gerechtigkeit und nach einer Welt ohne Unterdrückung ist zu stark, um auf Dauer unterdrückt zu werden. Die Mächtigen können noch so viele Tricks und Strategien anwenden, am Ende kämpfen sie gegen die menschliche Natur selbst – und das ist ein Kampf, den sie nicht gewinnen können.
Die Geschichte mag zyklisch erscheinen, aber die Richtung, in die sie sich bewegt, ist klar: Auf lange Sicht werden Despoten und Diktaturen keinen Bestand haben. Die Revolution der Freiheit und des Bewusstseins ist unausweichlich.
Der Homo Conscientius kommt.
Es ist nicht nur eine Frage der Zeit und des menschlichen Blutes, das es kostet, sondern wir ziehen die gesamte Umwelt mit hinein. Die Natur, die uns umgibt, leidet ebenfalls unter den Kämpfen um Macht und Kontrolle. Wälder werden gerodet, Meere verschmutzt, und die Artenvielfalt nimmt ab – all dies sind Konsequenzen der Machtspiele und der fehlenden Rücksicht auf unsere Mitwelt. Ob wir uns größtenteils selbst vernichten und damit auch einen Großteil der Schöpfung um uns herum, wird die kommende Zeit und die nächsten Generationen zeigen. Doch dass der Wandel geschieht, ist unausweichlich. Es wird eine Entscheidung zwischen Zerstörung und einem Neuanfang sein – und die Hoffnung liegt im Homo Conscientius, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und eine neue, nachhaltigere Welt zu schaffen.
Im ersten Teil ist 'meine Einordnung zu heute'. Ich halte sie für relevanter, darum an erster Stelle.
Im zweiten Teil kommt die 'Die allgemeine historische Betrachtung' die wir als Gesellschaft als etabliert anschauen
Die Geschichte von Soweto und der sogenannten „Revolution der Kinder“ ist eine der beeindruckendsten und tragischsten Kapitel im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Es zeigt den Mut junger Menschen, die sich gegen Unterdrückung und Rassismus stellten und letztlich einen entscheidenden Beitrag zum Ende des Apartheidregimes leisteten.
Soweto (kurz für "South Western Townships") ist eine aus mehreren Stadtteilen bestehende Siedlung am Stadtrand von Johannesburg, die während der Apartheidpolitik als Wohngebiet für Schwarze Menschen festgelegt wurde. Unter dem Apartheid-Regime, das 1948 von der National Party in Südafrika eingeführt wurde, wurden Menschen nach Hautfarbe strikt voneinander getrennt, und Schwarze Südafrikaner wurden in sogenannte Townships wie Soweto gedrängt, um sie aus den städtischen Gebieten der Weißen Bevölkerung fernzuhalten.
Die Apartheidsgesetze führten dazu, dass die meisten Menschen in Soweto in extremer Armut lebten, wenig oder gar keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten hatten und in überfüllten Schulen unterrichtet wurden, die schlecht ausgestattet und unzureichend waren. Die Politik der Rassentrennung schuf eine Gesellschaft, in der Schwarze Menschen keine Rechte hatten und ständigen Diskriminierungen ausgesetzt waren.
Ein entscheidender Wendepunkt kam 1974, als die südafrikanische Regierung beschloss, dass Afrikaans die Hauptunterrichtssprache in den Schulen der Schwarzen werden sollte. Afrikaans wurde als „Sprache der Unterdrücker“ betrachtet, da es von der weißen Elite des Landes gesprochen wurde und symbolisch für die brutalen Gesetze der Apartheid stand. Diese Entscheidung löste großen Widerstand aus, besonders unter jungen Menschen, die bereits die ungleiche Behandlung und die miesen Zustände in den Schulen ertragen mussten.
Am 16. Juni 1976 gipfelte dieser Widerstand in einer Demonstration, die als Soweto-Aufstand oder Soweto Uprising bekannt wurde. Mehr als 20.000 Schülerinnen und Schüler versammelten sich in den Straßen von Soweto, um friedlich gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache zu protestieren. Sie forderten bessere Bildung und die Abschaffung der rassistischen Sprachenpolitik. Viele dieser Schüler waren Mitglieder der „South African Students’ Movement“, einer Organisation, die von Schülern und Studenten gegründet wurde, um sich gegen die Bildungspolitik des Apartheidstaates zu wehren.
Die friedliche Demonstration der Jugendlichen endete in einem Blutbad, als die Polizei auf die unbewaffneten Schüler schoss. Der Tod des 13-jährigen Hector Pieterson, dessen Bild von dem Fotografen Sam Nzima festgehalten wurde, wurde zum Symbol für die Grausamkeit des Apartheidregimes. Die erschütternden Fotos von Pietersons Leiche, die von einem Mitschüler weggetragen wurde, gingen um die Welt und machten die Brutalität des Regimes auf eindrucksvolle Weise sichtbar.
Die Schüsse der Polizei lösten eine breite Welle von Protesten in ganz Soweto und später im gesamten Land aus. Die Jugendlichen von Soweto standen im Mittelpunkt einer Bewegung, die eine „Revolution der Kinder“ genannt wurde, weil es vor allem junge Menschen waren, die die Initialzündung für den Massenprotest gaben. Der Mut der Schüler führte zu einem großangelegten Aufstand gegen die Apartheid, der immer mehr Unterstützung aus der internationalen Gemeinschaft erhielt.
Der Soweto-Aufstand dauerte mehrere Monate, wobei es zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten kam. Hunderte von Menschen starben, und viele weitere wurden verletzt oder verhaftet. Der Aufstand machte jedoch die ganze Welt auf die Gräueltaten des Apartheidregimes aufmerksam und führte zu einem größeren Engagement der internationalen Gemeinschaft, Sanktionen gegen Südafrika zu verhängen. In den folgenden Jahren entwickelte sich ein weitreichender Widerstand im Land, und die Schwarze Bevölkerung organisierte zunehmend Boykotts, Streiks und Proteste.
Der Soweto-Aufstand war der Anfang vom Ende für die Apartheid. Es war eine bedeutende Zäsur, die zeigte, dass das System der Apartheid nicht unangefochten bleiben würde und dass selbst die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft bereit waren, ihr Leben zu riskieren, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Die internationale Gemeinschaft begann, ernsthafte Sanktionen gegen das Apartheidregime zu verhängen, was den wirtschaftlichen Druck auf das Land erhöhte.
Die folgenden Jahre sahen eine Verschärfung der Anti-Apartheid-Kämpfe, geführt von Organisationen wie dem African National Congress (ANC), der United Democratic Front (UDF) und anderen Widerstandsbewegungen. Die Bemühungen von Personen wie Nelson Mandela, der zu der Zeit inhaftiert war, und der mutige Widerstand der Bevölkerung führten schließlich 1990 zur Freilassung Mandelas und 1994 zu den ersten freien Wahlen in Südafrika, bei denen die Apartheid offiziell beendet wurde.
Der 16. Juni, der Tag des Beginns des Soweto-Aufstands, wird heute als Youth Day in Südafrika gefeiert, um an den Mut und die Opferbereitschaft der jungen Menschen zu erinnern, die bereit waren, für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Die „Revolution der Kinder“ ist ein Symbol für den Widerstand gegen Unterdrückung und die Bereitschaft junger Menschen, für Gerechtigkeit einzutreten, selbst wenn sie dabei ihr Leben riskieren.
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