Irokesische Verfassung

Der Originaltext der Irokesischen Verfassung, auch bekannt als "Great Law of Peace" (Großes Gesetz des Friedens), existiert nicht in einer schriftlichen Form aus dem 12-15. Jahrhundert, da die Irokesen (Haudenosaunee) eine mündliche Tradition hatten. Die Verfassung wurde mündlich überliefert und erst später niedergeschrieben, als die Europäer mit den Irokesen in Kontakt kamen.

 

1. Überlieferung und Übersetzung:

Die Irokesische Verfassung wurde durch mündliche Tradition weitergegeben und später von Anthropologen und Historikern wie Arthur C. Parker und William N. Fenton im 19. und 20. Jahrhundert transkribiert und analysiert. Ihre Arbeiten enthalten Übersetzungen und Interpretationen der mündlichen Überlieferungen der Haudenosaunee.

Der Text wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und in Form von Abhandlungen und Büchern veröffentlicht, die das politische System und die Grundprinzipien der Irokesen detailliert beschreiben.

2. Abhandlungen und Analysen:

Es gibt zahlreiche Abhandlungen und Bücher über die Irokesische Verfassung, die deren Bedeutung und Einfluss auf das Verständnis von Demokratie und Regierungsführung analysieren. Ein bekanntes Werk ist "The Great Law of Peace and the Constitution of the United States: A Revision of America's Democratic Roots" von Gregory Schaaf, das die Einflüsse der Irokesischen Verfassung auf die Verfassung der Vereinigten Staaten untersucht.

Eine weitere wichtige Quelle ist "The Great Law and the Longhouse: A Political History of the Iroquois Confederacy" von William N. Fenton, die eine detaillierte Analyse der politischen Struktur und Geschichte der Irokesischen Konföderation bietet.

3. Verfügbarkeit:

Der Text der Irokesischen Verfassung und verschiedene Abhandlungen dazu sind in Bibliotheken und spezialisierten Sammlungen verfügbar, und einige Werke sind auch online zugänglich. Man kann auch digitale Versionen von relevanten Büchern finden, die die mündliche Überlieferung und ihre Übersetzungen beinhalten.

Zusammenfassung: Der Originaltext der Irokesischen Verfassung in seiner ursprünglichen Form existiert nicht, da es sich um eine mündliche Tradition handelt. Es gibt jedoch zahlreiche Abhandlungen und Übersetzungen, die im Laufe der Zeit erstellt wurden, um die Verfassung zu dokumentieren und zu analysieren.

Passus um die Einführung von neuen Innovationen in der Gesellschaft

Ein bekannter Passus der Großen Friedensordnung der Irokesen-Konföderation bezieht sich auf die Einführung von Neuerungen oder Innovationen in der Gesellschaft. Dieser Passus betont die Wichtigkeit von Kontinuität und Stabilität innerhalb der Gemeinschaft und besagt, dass neue Ideen oder Gesetze sorgfältig geprüft werden müssen, bevor sie angenommen werden.

 

Der relevante Passus, oft als "Gesetz der sieben Generationen" interpretiert, besagt sinngemäß, dass jede Entscheidung, die getroffen wird, unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die nächsten sieben Generationen getroffen werden sollte. Diese Regel soll sicherstellen, dass Innovationen und Veränderungen langfristig positive Auswirkungen haben und im Einklang mit den kulturellen und ökologischen Werten der Gemeinschaft stehen. Dies gilt auch explizit für die Einführung von neuen Technologien in der Gesellschaft.

 

Dieser Gedanke findet sich in verschiedenen Formulierungen in den mündlichen Überlieferungen der Haudenosaunee und wird als Ausdruck ihrer tief verwurzelten ethischen und ökologischen Verantwortung gegenüber der Umwelt und zukünftigen Generationen verstanden.

 

Obwohl es keine wörtliche Übersetzung oder Aufzeichnung dieses Passus in einer geschriebenen Verfassung aus der Gründungszeit gibt, ist das Prinzip in den kulturellen Praktiken und Erzählungen der Irokesen fest verankert und wird oft als einer der Grundsätze der Großen Friedensordnung angesehen.