Dieser nächste Übergang – vom Homo Sapiens zum Homo Conscientius – ist kein Bruch mit der Evolution, sondern ihre Fortsetzung auf einer neuen Ebene.
Es handelt sich um eine natürliche Transformation, wie sie in der Geschichte der Menschheit immer wieder stattgefunden hat – doch diesmal zielt sie auf tiefere Schichten des Bewusstseins und des kollektiven Erlebens. Erste Spuren dieses neuen Denkens lassen sich bereits in frühen religiösen Systemen erkennen, die eine ethische Verantwortung gegenüber dem Ganzen formulierten, ebenso wie in spirituellen Bewegungen, die den Menschen als Teil eines umfassenden kosmischen Zusammenhangs verstanden.
Auch in der Moderne – etwa in der Gegenkultur der 1960er Jahre, in der ökologischen Bewegung oder in der globalen Gerechtigkeitsbewegung – wurde dieses neue Bewusstsein auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht. Die aktuelle Transformation unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Punkt: Sie vollzieht sich bewusst, global vernetzt und unter dem Druck existenzieller Krisen, die nicht nur einzelne Gesellschaften, sondern die gesamte Menschheit betreffen.
In diesem Sinne ist der Übergang zum Homo Conscientius sowohl eine evolutionäre Notwendigkeit als auch eine bewusste Entscheidung. Er verlangt kollektives Lernen, interkulturellen Dialog, ganzheitliche Bildung – und vor allem Vertrauen in einen Prozess, der tief in der menschlichen Geschichte verwurzelt ist. Die Menschheit steht somit nicht vor einem künstlich erzwungenen Sprung, sondern an einem natürlichen Wendepunkt ihrer eigenen Reifung.
Die Zukunft verlangt klare Richtungswechsel in nahezu allen Lebensbereichen. Einige Menschen haben dies bereits erkannt und leben entsprechend – sie sind die Vorboten, die ersten Exemplare, des Homo Conscientius. Andere wiederum fehlt das Verständnis, oder sie können das neue Denken (noch) nicht in ihren Alltag integrieren. Wir alle sind Teil dieses Prozesses: unterwegs, in Bewegung, zwischen alten und neuen Mustern.
Manche Gestalten der Gegenwart – etwa Trump, Putin, Erdogan – repräsentieren deutlich das alte Paradigma des Homo Sapiens, geprägt vom Stamm orientierten Denken. In unseren Lebensgemeinschaften von Stämmen die noch vor kurzem prägend und typisch für uns Menschen war. Machtstreben, Abgrenzung und für die heutige Zeit zu kurzfristigem Denken. Wir alle tragen beides in uns: die Prägungen der Vergangenheit und das Potenzial der Zukunft. Je nach dem mehr oder weniger.
Wir befinden uns in einer überlebenswichtigen Transformation – und jeder einzelne Mensch ist Teil davon.
Telefon +41 (0)76 544 51 57
johannes.schwaerzel@outlook.com